Saturday, November 24, 2007

A series of unfortunate events

Was mir hier in Timisoara passiert, ist mir echt vorher noch nie so passiert! O___o
Also, erstmal, rein logisch, klar. Aber in letzter Zeit hab ich das Gefuehl von einer gefaehrlichen Situation in die naechste zu kommen.

Unfortunate event #1:

Ein Welpe wurde direkt vor meiner Nase ueberfahren. Auf dem Zebrastreifen.
Der Verkehr hier ist sowieso chaotisch, prinzipiell wird auf so gut wie keine Regel geachtet, ausser, es ist unbedingt noetig (ich will hier nicht Autofahren! o.o). Deshalb muss man als Fussgaenger auch seeeeeeeeeeehr auf den grossen Strassen aufpassen, und es gibt hier mehr Zebrastreifen als Ampeln, eben auch auf grossen, unuebersichtlichen Strassen.
Nun ja, und da geh ich eben mit einigen anderen Fussgaengern so ueber den Zebrastreifen und auf einmal rollt vor mir ein zappelndes, jaulendes Etwas vor einem Auto ueber den Streifen und hinterlaesst eine Blutspur. Eine Blutspur... ich hab noch nie so viel Blut gesehen. ._. Ich bin stehen geblieben und hatte keinen Plan, was ich machen sollte, wusste, dass ich den Welpe aufnehmen und an den Rand tragen musste, aber ich konnt mich einfach nicht ueberwinden. Gluecklicherweise hat mir das ein Mann abgenommen - wir waren ja mehrere Fussgaenger.
Danach bin ich erstmal heulend und zitternd in einen Schuhladen gefluechtet, hab mich dort versucht zu beruhigen, und wieder rauszugehen, um zu schauen, ob der Hund noch lebt. Nach einer Stunde hab ichs gepackt. Klasse, eine Stunde. Bin ja wirklich ein grossartiger Ersthelfer... =.= Ja, jedenfalls glaube ich, dass er schon tot war, dass ich, selbst, wenn ich eher da gewesen waere, nicht viel haette tun koennen; wenn ich es richtig gesehen hab, war seine ganze rechte Kopfhaelfte aufgerissen. Wenigtens konnte ich ihm noch die letzte Ehre erweisen und habe eine der letzten Rosen von einem Strauch gefluegt und ihm zugeworfen. Moege er jetzt bei Gott sein...


Unfortunate event #2:

Ich wurde angefahren.
Wie gesagt, assi Verkehr hier. Und ich als kleine Tagtraeumerin sollte wirklich besser aufpassen, das weiss ich jetzt. Manchmal laufe ich mit Leuten mit, wenn diese die Strasse ueberqueren und ich selbst die Situation nicht wirklich ueberblicke. Dieses Mal bin ich nicht mit-, sondern nachgelaufen. Aber ein abbiegendes Auto hat mich nicht gesehen und beschleunigte und ich habs nur ganz knapp geschafft, rueber zu kommen. Allerdings hat es mich schon mit der Motorhaube erwischt gehabt, aber nicht schlimm, es waren nur ein paar blaue Flecken. Mit dem Schrecken davon gekommen, wie es so schoen heisst. Tortzdem halt ich mich seitdem brav an die links-rechts-links-guck-Regel.

Unfortunate event #3:
Ich nenne es "Der Papierkorbbrand".
Letzten Sonntag bin ich viel zu spaet alleine wieder nach Hause gegangen, hatte somit eh schon Angst, und als ich fast zu Hause war, seh ich vor mir einen rauchenden Papierkorb. Hab mich gewundert, bin naeher gekommen, und sah, dass dieses Teil tatsaechlich brannte. Was tun? Sofort Feurwehr holen? Aber andererseits war das kein grosses Feuer, bis jetzt hatte es keinen Schaden angerichtet, vielleicht wuerde es einfach so ausbrennen, ohne, dass irgendwas kaputt gehen wuerde. Ich wartete und hoffte, es wuerde ausgehen, aber das Feuer ging nicht aus, ging von den Innereien des Korbs auf diesen selbst ueber, bis schliesslich fluessiges, brennendes Plastik zu Boden fiel. Klein-Miri stand nur geschockt daneben und konnte sich nicht entscheiden, was sie tun sollte. Alles Material unmittelbar um die Brandstelle herum war von diesem Feuer nicht brennbar, da war ich mir ziemlich sicher, aber ganz in der Naehe war eine Elektrobox und ausserdem ein Wohnhaus. Falls da irgendwas passierte... und dann haette ich Schuld...
Ich konnte mich aber trotzdem zu keiner Handlung ausser Beobachten und Beten entschliessen und war heilfroh, als ein Paerchen kam, dessen maennliche Haelfte sofort einen Teil des brennenden Papierkorbs austrat, dann in ein Geschaeft ging und eine Flasche Wasser und die Polizei holte.

Fazit: Fuehle mich schaebig. Ich war doch auch in gewisser Weise fuer all diese Dinge verantwortlich und ich konnte diese Verantwortung nicht tragen, habe nicht geholfen, sondern bin nur bloed in der Ecke rumgestanden, und momentan seh ich kein Weg, wie das anders werden koennte. :(

3 Comments:

Anonymous Anonymous said...

wohohooooow.... man, klingt ja echt halsbrecherisch! aber mach dir nichts draus, ich kenne niemanden der da gleich hätte reagieren können. vor allem nicht bei dem überfahrenen hund. da wäre jeder versteinert! bin auf jedenfall sehr froh, dass dir nix ernsthaftes passiert ist!

mfg anne

27/11/07 1:58 AM  
Anonymous Anonymous said...

Gib dir nicht die Schuld, Miri. Du konntest weder was für den toten Hund noch für den Papierkorb. Und auch wenn du nichts getan hast: du hast dich damit beschäftigt, es hat dich bewegt. Und aus unseren Gedanken werden irgendwann Taten...
Und ich bin sicher: wenns hart auf hart kommt, dann unternimmst du auch was und passt nicht nur auf.
Sei gesegnet!
Anne (Zwickau)

3/12/07 6:42 AM  
Anonymous Anonymous said...

Ach meine liebe Miri...
Du tust mir echt Leid...so was muss man echt nicht erleben...mir kamen die Tränen als ich das mit dem Welpen lass...

Es wird auch wieder bessere Augenblicke und Momente dort geben...wo du viel Lachen kannst und weißt warum du da bist...

Gerade durch die schweren Zeiten und schwierigen Situationen wird man stark.

Kann dich gut verstehen...erlebe auch sehr krasse Sachen in Berlin.

Ich denke weiter an dich und wünsche dir viel Kraft.
Fühle dich ganz dolle wolle von mir umarmt.
hdl
Fine

24/12/07 4:36 AM  

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